Ekel-Poulet
SCHWEIZ – In beinahe 50% aller rohen Pouletstücke finden sich Durchfallerreger: Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in 41% der untersuchten Pouletproben Campylobacter gefunden. Die Basler Studie ist Teil einer schweizweiten Untersuchungskampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Besonders heikel ist Poulet mit Haut. Bei der Untersuchung waren 50 Prozent dieser Proben mit dem ekligen Erreger verseucht. Deutlich weniger Campylobacter-Keime stellten die Forscher in tiefgekühltem Poulet fest. Dort betrug die Quote 16%. Wer sich jedoch an die Hygiene-Regeln hält, hat nichts zu befürchten. Das Poulet muss einfach richtig durchgegart werden. Zudem dürfe bereits gekochtes Fleisch nicht mit rohem Fleisch in Kontakt kommen. Ebenso wichtig ist es, Hände, Geschirr und Geräte jeweils gründlich zu reinigen. Das Laboratorium untersuchte insgesamt 75 Pouletproben. Diese stammten aus der Schweiz und dem Ausland. Die Studie war vom BAG in Auftrag gegeben worden. Grund für die Untersuchungskampagne ist die steigende Anzahl der Campylobacter-Erkrankungen beim Menschen. Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) und das BAG haben die Initiative ergriffen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Neben der Studie werde eine bessere Hygiene in den Schlachthöfen angepeilt.
Auch in Europa sei der Durchfall-Erreger präsent. Gemäss einer EU-Studie aus dem Jahr 2008 waren rund 75 Prozent des Pouletfleischs nach der Schlachtung in europäischen Schlachthöfen mit Campylobacter verseucht.
Weshalb der lästige Durchfall-Erreger sich vor allem im Pouletfleisch einnistet, hat mit der Körpertemperatur des Geflügels zu tun: Diese ist mit 42 Grad höher als bei anderen Tieren. Die Erreger ziehen Wärme vor.