Frettchen halten

Das Frettchen gehört in die Familie der Erd-& Stinkmarder und ist somit ein Raubtier.

Frettchen stammen vom Europäischen Waldiltis ab und wurden bereits vor über 2’000 Jahren für die Jagd von Kaninchen gezüchtet. Heute wird das Frettchen auch als Haustier gehalten, welches sehr hohe Ansprüche in Sachen Pflege, Ernährung, Haltung, Aufwand und Wissen an seinen Halter stellt.
 
Bevor man sich Frettchen ins Haus holt, sind viele Dinge zu beachten, damit das Zusammenleben auch für beide Seiten einwandfrei funktioniert.

Was ist zwingend zu beachten?

Für Frettchen braucht man vom Kantonalen Veterinäramt eine Haltebewilligung, an welche viele Bedingungen geknüpft sind. Vorgeschrieben wird für ein Gehege eine Mindestgrösse von 4 m2 für zwei Frettchen. Für jedes weitere Tier 0.5 m2 zusätzlich. Diese Masse gelten für Innenhaltung mit täglich mehrstündigem Freilauf in der Wohnung. Für Aussenhaltung ohne täglichen Freilauf benötigen zwei Frettchen 15 m2 und 1 m2 zusätzlich für jedes weitere Tier. Neu muss auch ein Sachkundenachweis gemacht werden.
Der obligatorische Sachkundenachweis wird von Bianca Blaser (Verein Frettchentreff) und Dalia Fichmann (Frettchenhilfe) in Zusammenarbeit mit Dr. med. vet. Heinz Berli angeboten. Der Kurs ist vom Bundesamt für Veterinärwesen (Bvet) anerkannt und ist in Theorie und Praxis aufgeteilt. Neuhalter müssen den Kurs für die Anschaffung von Frettchen machen.
Weitere Informationen und die Ausschreibung der Kurse werden jeweils auf der Homepage des Vereins und dem Forum publiziert. Fragen zum Kurs werden gerne per Mail beantwortet.

Das Frettchen gehört in die Familie der Erd- & Stinkmarder

Pflege und medizinische Informationen

Frettchen sind exotische Haustiere. Dementsprechend sind die Erfahrungen der Tierärzte nicht so gross wie bei den anderen 4-beinigen Freunden. Empfehlungen kann man sich bei einem erfahrenen Frettchenhalter direkt holen.
Wichtig ist, seine Tiere zu kennen und bei Anzeichen einen erfahrenen Tierarzt aufzusuchen. Frettchen zeigen ein Leiden nicht sofort, denn das wäre der sichere Tod in der Wildbahn (Frettchen sind näher am Wildtier als z.B. Hunde). Um einigen Problemen vorzubeugen sind in der Pflege ein paar Dinge zu beachten.
Regelmässiges Krallenschneiden ist genau so wichtig wie Ohrenkontrolle. Auch an der Hygiene darf es nicht fehlen. Täglich sollten die Frettchenkistchen gereinigt, Futterschalen abgewaschen und Häufchen die daneben gegangen sind, aufgeputzt werden. Kuscheltücher sollten wöchentlich gewaschen und das ganze Gehege gründlich gereinigt werden.
Frettchenfähen kommen jährlich in die Ranz. Wird die Fähe nicht gedeckt, kommt sie nicht mehr selber aus der Ranz (Dauerranz) und kann aufgrund der dauerhaften Hormonabgabe sterben. Deshalb ist es unumgänglich, eine Fähe zu kastrieren. Auch Rüden sollten kastriert werden, denn diese sind nebst dem starken Geruch in der Ranz unausstehlich und zeigen sich aggressiv.

Haltung

Damit man keine zerstörungswütige, beissende und unzufriedene Frettchen hat, muss auch in Sachen Haltung, Beschäftigung und Gehege/-Wohnungseinrichtung einiges beachtet werden. Die kleinen Räuber brauchen eine Buddelbox oder einen erdigen Boden um zu wühlen. Schlafboxen, Röhren und wechselnde Spielsachen sind ebenso unumgänglich. Frettchen sind durch ihr quirliges und neugieriges Wesen manchmal auch etwas ungeschickt. Etagen in einem Gehege sollten abgesichert werden, hohe Schlafplätze und Kratzbäume können mit einer Hängematte gesichert werden. Frettchenkäfige gibt es im Handel nicht zu kaufen, darum ist die eigene Fantasie gefragt. Diverse Fotos von Gehegen und Einrichtungen findet man auch auf der Homepage des Schweizer Frettchenvereins und im dazugehörigen Forum.
Wichtig: Frettchen sind keine Einzelgänger, darum müssen immer mind. zwei Tiere zusammen gehalten werden.

Ernährung

rettchen sind wie oben erwähnt, Raubtiere. Bei der Fütterung muss beachtet werden, dass 80% der Ernährung Fleisch ist. Gemüse und Früchte können Frettchen nicht verwerten, da sie einen zu kurzen Darm haben. Deshalb sollte der pflanzliche Anteil (20%) möglichst bereits aufgespaltet sein, was in Futtertieren wie Mäuse, Ratten, Eintageskücken, Wachteln u.Ä durch dessen Ernährung bereits vorhanden ist.
Es gibt im Handel spezielles Trockenfutter für Frettchen, was eine gute Ergänzung zu täglichem Fleisch und Futtertieren ist. Katzenfutter ist zu mangelhaft an Nährwerten für Frettchen, Hundefutter völlig ungeeignet (u.A. fehlt das für Frettchen wichtige Taurin). Wasser muss immer frisches bereitstehen.

Das gehört auf den Frettchen-Speiseplan: Fleisch, Eier, Mäuse, Kücken usw.

Schweizer Frettchenverein

Der Schweizer Frettchenverein «Frettchentreff» bietet Schnupperbesuche bei erfahrenen Mitgliedern für interessierte Personen an. News, Aktuelles und alle Informationen rund ums Frettchen sind auf der Homepage nachzulesen. Für den Erfahrungsaustausch, Fragen, wichtige Mitteilungen und Diskussionen rund ums Frettchen steht das Forum jedem zur Verfügung.
Und für die Inneneinrichtung was das (Frettchen)-Herz begehrt, kann im vereinseigenen Shop gestöbert werden.

www.frettchentreff.ch
www.frettchen-forum.ch
www.frettchenshop.ch