Ferien mit Hund – so gelingt eine entspannte Reise

Für die meisten Hundebesitzer stellt sich als Erstes die grundsätzliche Frage, ob der Vierbeiner in den Ferien mit von der Partie sein soll oder ob er zuhause vielleicht doch besser aufgehoben ist. Am stärksten hängt die Beantwortung dieser Frage davon ab, welche Destination man ins Auge fasst und wie sich der Aufenthalt am gewählten Urlaubsort gestalten soll.

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Wer sich endlich mal wieder ruhige Badeferien an einem sonnigen Strand weit weg vom Alltag gönnen möchte, lässt seinen Hund lieber zuhause in der Obhut vertrauenswürdiger Freunde oder einem guten Ferienheim. Denn abgesehen von einer für Tiere doch eher stressigen Flugreise sind Hunde im Ausland an den meisten Stränden auch gar nicht erlaubt. Aus Hundesicht ebenfalls ungeeignet sind Städtereisen, wo der Vierbeiner die meiste Zeit angeleint bleiben muss und zu Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Museen etc. keinen Zutritt hat. Soll der Hund also besser einige Tage entspannt unter seinesgleichen in einem Ferienheim verbringen, ist es wichtig, sich früh genug, in aller Regel schon Monate im Voraus, nach einem freien Platz zu erkundigen und diesen gleich zu reservieren. Seriöse Tierheime verlangen zudem den Nachweis gängiger Impfungen, auch diese müssen gegebenenfalls rechtzeitig veranlasst oder aufgefrischt werden.

Mit dem Hund in die Ferien – die Wahl der richtigen Destination

Stehen hingegen Aktivferien auf dem Programm, wird der Vierbeiner seinen Menschen mit dem grössten Vergnügen begleiten. Die Destination sollte in diesem Fall mit Rücksicht auf das Wohl des Hundes innerhalb einer vernünftigen Distanz gewählt werden und die Anreise mit dem Auto sollte sich nicht allzu kompliziert gestalten. Auf Reisen in heisse, feuchte Regionen wie z. B. den südlichen Mittelmeerraum sollte eher verzichtet werden, denn je nach Region stellen nebst warmen Temperaturen auch Parasiten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das Tier dar.

Weiteres Auswahlkriterium für eine geeignete Destination sind die gesetzlichen Vorschriften für Ihr Tier im Ferienland sowie in den zu durchquerenden Reiseländern. Welche Einreisevorschriften sind zu beachten? Herrscht Leinen- oder Maulkorbpflicht, sind einzelne Rassen gar verboten? Informationen dazu geben Ihnen in der Regel die Botschaften, Konsulate oder Veterinärämter der betreffenden Länder. Angaben zu den meisten Reiseländern finden Sie zudem auf der Webseite des Bundesamtes für Veterinärwesen www.bvet.ch unter dem Thema «Reisen mit Heimtieren, Souvenirs, Lebensmittel».

Haben Sie alle relevanten Punkte bezüglich der Destination geklärt, können Sie sich auf die Suche nach einer hundefreundlichen Unterkunft machen.

Mit dem Hund ins Hotel

Tierfreundliche Hotels und Ferienwohnungen findet man im Internet. An der Hundemesse, die jedes Jahr im Februar in Winterthur stattfindet, präsentieren sich ebenfalls hundefreundliche Hotels.
Wer sich für Ferien mit dem Hund in einem Hotel entscheidet, sollte seinem Vierbeiner rechtzeitig die wichtigsten Benimm-Regeln beibringen. Dazu gehört unter anderem, dass im Hotelzimmer nicht stundenlang gebellt oder gejault wird, dass der Hotelpool den zweibeinigen Gästen vorbehalten ist und dass innerhalb der Hotelanlage brav an der Leine gegangen wird. Dass Hundekot mit eigens mitgebrachten Säckchen durch den Halter gewissenhaft aufgenommen und entsorgt wird und der Hund nach einem Spaziergang im Regen oder nach einem Bad im See vor dem Hoteleingang sauber abgetrocknet wird, versteht sich von selbst. Ins Gepäck gehören nebst den Robidog-Tüten und einem Handtuch für den Hund natürlich auch die gewohnten Utensilien wie Wasser- und Futternapf, Kamm, Hundebett und das von daheim gewohnte Futter.

Vorsorge nicht vergessen

Geht die Reise ins Ausland, müssen notwendige Impfungen frühzeitig überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden. Beachten Sie, dass alle EU-Länder eine gültige Tollwut-Impfung im roten Heimtierausweis verlangen, diese ist in der tollwutfreien Schweiz nicht notwendig. Alle Hunde müssen zudem gechippt sein. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt bereits zwei bis drei Monate vor der geplanten Reise beraten und erkundigen Sie sich auch beim Bundesamt für Veterinärwesen nach den genauen Einreisevorschriften. Es gibt nämlich auch Länder, die eine zusätzliche Gesundheitsprophylaxe voraussetzen.

Wenn bei einem der zu bereisenden Länder Maulkorbpflicht herrscht und Ihr Hund nicht an den Maulkorb gewöhnt ist, empfiehlt es sich, ihn bereits Monate vorher schrittweise unter Anwendung von positiver Verstärkung an das Tragen des Maulkorbes zu gewöhnen.

Checkliste: Daran müssen Sie in Bezug auf die Vorsorge denken:

  • Heimtierpass mit aktuellen, gültigen Impfungen und Chipnummer für das Ferienland sowie für alle weiteren zu durchquerenden Länder mitnehmen.
  • Bei coupierten Hunden unbedingt Attest des Kantonstierarztes auf der letzten Seite im Heimtierausweis eintragen lassen, damit der Hund nach den Ferien legal wieder in die Schweiz einreisen darf.
  • Gegebenenfalls Reisedokumente, Bewilligungen für Aus- und Wiedereinreise, Gesundheitszeugnis (falls vom Reiseland verlangt) bereithalten.
  • Falls nötig, Maulkorb besorgen, auf den Hund anpassen und ihn ans Tragen gewöhnen.
  • Gesundheitsprophylaxe (Medikamente, Floh-Halsband, Zeckenzange, Erste-Hilfe-Kasten) gehören ins Gepäck.
  • Adresse eines Tierarztes am Urlaubsort besorgen.

Mit Sicherheit gut reisen

Bei den meisten Hundehaltern fährt der Hund regelmässig im Auto mit, das Fahrzeug ist daher für den sicheren Transport des Vierbeiners bereits gut ausgerüstet. Wer seinen Hund zuvor aber nur hin und wieder über kurze Strecken transportiert hat, sollte die Art der Sicherung des Hundes im Auto rechtzeitig vor der Reise überprüfen. Vom TCS durchgeführte Crashtests haben gezeigt, dass Hunde im Laderaum des Autos am sichersten aufgehoben sind und zwar am besten in festinstallierten Metallboxen. Diese sollten, um auch die Fahrzeuginsassen bestmöglich zu schützen, unmittelbar hinter der Rückbank positioniert werden. Eine zusätzliche Verankerung im Fahrzeugboden garantiert auch hohen Schutz beispielsweise bei abrupten Aushol- und Bremsmanövern. Beim Kauf einer solchen Box sollte darauf geachtet werden, dass sie gross genug ist, um das Tier darin artgerecht transportieren zu können.

Für Limousinen oder Coupés mit geringem Platz oder nicht vorhandenem Laderaum, eignen sich Rücksitzboxen, die hinter dem Fahrer- oder Beifahrersitz befestigt werden. Im Fachhandel erhältliche Alternativen, wie Kunststoffboxen, Sicherheitsgeschirre oder -netze bieten nicht die gewünschte Sicherheit und schneiden in den Testergebnissen sehr schlecht ab.

Für welches Transportsystem Sie sich auch entscheiden, wichtig ist, dass Ihr Hund schon einige Zeit vor der Reise daran gewöhnt wird, um Stress während der Fahrt zu vermeiden.

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So kommt auch Bello entspannt ans Ziel

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen – endlich sind die Ferien da. Sagen die Wetterprognosen für die Fahrt gutes Sommerwetter voraus, lohnt es sich für alle Reisenden, früh morgens oder sogar noch in der Nacht loszufahren. Dann sind die Temperaturen angenehm und die Klima-Anlage muss nicht gleich auf Volltouren arbeiten. Rechnen Sie für die Autofahrt genügend Zeit ein und legen Sie etwa alle zwei bis drei Stunden eine Pause ein. Ein kurzer Spaziergang tut nicht nur Ihrem Hund gut, sondern auch Ihnen. Hingegen sollten Sie es unbedingt vermeiden, bei Pausen Ihren Hund im Auto alleine zurückzulassen. Bei Sonnenschein verwandelt sich ein parkiertes Auto sehr schnell in einen wahren Ofen mit Temperaturen von bis zu 80 Grad, da hilft auch ein offen gelassener Spalt im Fenster nichts.

Apropos Temperaturen: Im Sommer kann es im Auto auch während der Fahrt trotz eingeschalteter Klima-Anlage unangenehm warm werden, vor allem, wenn die Sonne längere Zeit ungehindert ins Fahrzeug scheint. Abhilfe schaffen hier ein spezieller Sonnenschutz oder getönte Autoscheiben, man kann die Scheiben auch selbst mit Folie abdunkeln. Nehmen Sie immer genügend Wasser mit, einerseits als Trinkwasser für Zwei- und Vierbeiner, andererseits können Sie ein Tuch befeuchten und Ihren Hund, wenn nötig, damit abkühlen.

Checkliste – das Gepäck für Ihren Vierbeiner

Damit sich Ihr Hund auf der Reise und später in den Ferien wohl fühlt, sollten Sie Folgendes dabeihaben:

  • Halsband mit Namensschild, Heim- oder Ferienadresse und Handynummer.
  • Leine, Decke, Körbchen, Floh- und Zeckenhalsband, vertrautes Spielzeug, Bürste, Vorrat an gewohntem Futter.
  • Ess- und Trinknapf und genügend Wasser und etwas Futter für unterwegs; abhängig von der Reisedauer sollte vor und während der Reise aber nur wenig gefüttert werden, um Reise-Übelkeit zu vermeiden.
  • Reiseapotheke ausgestattet mit Desinfektionsmittel für Wunden, Schere, Verbandsmaterial sowie Medikamenten für bereits bekannte Erkrankungen.

Tipp: Lassen Sie Ihre Reiseapotheke beim nächsten Tierarztbesuch überprüfen und gegebenenfalls ergänzen.