gesundheitsvorsorge bei hunden und katzen - zahnsteinentfernung

Prophylaxe in der Tiermedizin

Vorbeugen ist besser als heilen. Wie in der Humanmedizin lassen sich auch in der Tiermedizin viele Krankheiten hinauszögern oder gar ganz vermeiden, wenn wir entsprechende Vorkehrungen treffen. Wir erläutern einige Beispiele.

Text: med. vet. Martin Balsiger / www.vettrust.ch   Titelbild: flywish/stock.adobe.com

Impfung von Haustieren

Die ganzen Diskussionen um die Corona-Impfung einmal beiseitegeschoben: Gerade bei Hunden und Katzen gibt es einige Krankheiten, teilweise mit schwerem Verlauf oder gar tödlichem Ausgang, die sich mit einer Impfung vermeiden lassen. Da die genaue Ausführung über alle Infektionskrankheiten von Hunden und Katzen den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, verweise ich hiermit auf die zahlreichen Informationsblätter und Artikel zum Stichwort Impfkrankheiten bei Hund und Katze.

Der Blutcheck – (lebens-)wichtige Früherkennung

Viele Krankheiten lassen sich anhand eines Allgemeinchecks via Blutuntersuchung erkennen, lange bevor wir es einem Tier von aussen ansehen können, denn dann ist es vielfach bereits zu spät: Wenn eine Katze Anzeichen eines chronischen Nierenversagens zeigt (Erbrechen, Fressunlust, starker Mundgeruch, schütteres Fell), dann sind bereits rund zwei Drittel des Nierengewebes zerstört. Beim sogenannten «Gesundheitscheck» wird zusätzlich noch eine Blutdruckmessung sowie die Überprüfung des Urins durchgeführt, um das Ganze abzurunden und eine möglichst umfassende Einschätzung abgeben zu können.

Mit Impfungen lassen sich Erkrankungen vermeiden, während regelmässige Blutuntersuchungen der Früherkennung von Krankheiten dienen.

Foto: Ermolaev Alexandr/stock.adobe.com

Zahnstein bei Hund und Katze – nicht so harmlos wie angenommen

Sie finden, die Ausdünstungen aus dem Maul von Hund und Katze sind nur eine Gefahr für die eigene Nase? Falsch gedacht, denn der Zahnbelag bzw. die darin eingelagerten Bakterien können via Blutbahn zu diversen Organen gelangen und unter anderem die Nieren und die Herzklappen schädigen. Ausserdem verdrängt der Zahnstein mit der Zeit das gesunde Gewebe, das die Zähne im Kiefer befestigt, so dass die Zähne wackeln oder abbrechen können. Ganz zu schweigen von den Schmerzen, unter denen die Tiere dabei zu leiden haben. Die Entfernung des Zahnsteins und etwaiger kaputter Zähne schafft dem Abhilfe.

Ernährung: für eine optimale Versorgung

Sei es während des Wachstums, im Alter oder infolge einer bestimmten Erkrankung (Futtermittelallergie, Nierenversagen, Zuckerkrankheit): Mit dem richtigen, auf Ihr Tier abgestimmten Futter sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Haustier optimal entwickelt und auch im Alter alle Nährstoffe erhält, die es benötigt. Oder Sie können mit einem speziellen Diätfutter auf die entsprechenden Bedürfnisse eines kranken Tieres eingehen und die Symptome lindern oder im besten Fall ganz zum Verschwinden bringen.

Parasiten: unerwünschte Mitbewohner in und auf dem Tier

Die Begriffe «Flöhe», «Zecken» und «Würmer» hat so mancher Tierbesitzer schon gehört. Kleine, lästige Biester, die herumkrabbeln und Ekel in einem auslösen. Doch sie können auch alles andere als harmlos sein: Flohspeichel kann Allergien auslösen, Zecken können Krankheiten übertragen und unter den Würmern gibt es auch gefährliche Vertreter – am prominentesten der Herzwurm, der vor allem in der Mittelmeerregion heimisch ist und als unerwünschtes Reisesouvenir mitgebracht werden kann. Mit einer individuell angepassten Prophylaxe können Sie Schlimmeres verhindern.

Zecken können schwere Erkrankungen verursachen.

Zecken können schwere Erkrankungen verursachen.

Foto: Michael Tieck/stock.adobe.com

Fazit

Sie sehen also: Auch oder gerade in der Tiermedizin ist die Prophylaxe sehr wichtig, denn zum einen ist bei vielen Erkrankungen der Zeitfaktor ent­scheidend, zum anderen sind unsere Vierbeiner (zu) hart im Nehmen und sagen uns nicht, dass sie Zahnschmerzen haben oder viel müder sind als sonst. Sie möchten Ihrem Liebling ein möglichst langes und beschwerdefreies Leben ermöglichen, haben Fragen zur Ernährung oder zur Parasiten­prophylaxe? Gerne können Sie sich bei der VetTrust Praxis Ihres Vertrauens melden, um sich umfassend beraten zu lassen.