hunderassen portrait eurasier

Eurasier

FCI anerkannt: Spitze und Hunde vom Urtyp (ohne Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe oder ­Zuchtziel

«Es sollte ein Polarhundetyp mit schönen, attraktiven Farben in respektabler Erscheinung sein, mit genügendem Abstand zu anderen Rassen und nicht zuletzt mit einem reizvollen, unseren Verhältnissen angepassten Wesen.» Julius Wipfel

Herkunft

Deutschland. 1960 begann Julius Wipfel in Weinheim (D) mit der Züchtung einer neuen Hunderasse, die er vorerst Wolf-Chow nannte. Anstoss dazu gab Wipfels «Kanadier», ein Hund vom Typ der nordischen Schlittenhunde, den er aus einem Tierheim übernommen hatte. Nach seinem Tod zog die Wolfspitzhündin «Bella» bei Wipfels ein. Beide Hunde waren sehr unterschiedlich, so dass Wipfel beschloss, ­in der neuen Züchtung die für ihn besten Eigenschaften der beiden Hunde zu vereinen. Natürlich ist es ein Irrtum zu glauben, man könne die guten ­Eigenschaften zweier Hunderassen durch Kreuzen der beiden in einer Rasse kombinieren und die unerwünschten einfach weglassen. Wipfel kreuzte seine «Bella» mit einem Chow-Chow. Um dem entstandenen Inzuchtproblem durch den kleinen Genpool entgegenzuwirken, wurde 1972 der ­Samojede eingekreuzt. Damit kam eine Fremdenfreundlichkeit in die Zucht, die man beim Eurasier nicht wünschte. Er soll, wie der Chow-Chow, Fremden gegenüber eher ab­weisend sein. Weitere Kreuzungen folgten, um dem Zuchtziel näher zu kommen. Der Rassename weist auf ­die Herkunft der Ursprungsrassen aus Europa und Asien hin. 1973 wurde der «Eurasier» durch die FCI anerkannt.

Arbeitsweise

Keine definiert.

Aussehen

Der Eurasier wirkt harmonisch aufgebaut. Er ist ein mittelgrosser, spitzartiger Hund mit Stehohren. Sein Haarkleid besteht aus dichter Unterwolle und mittellangem, lose anliegendem Deckhaar. Die Rute ist hoch angesetzt, von guter Dicke, buschig behaart, aufliegend nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts ­gebogen oder gerollt getragen. Alle Farben und Farbkombinationen sind erlaubt, ausser Reinweiss, Weiss gescheckt oder Leberfarbig. Die Widerristhöhe liegt zwischen 48 und 60 Zentimetern. Seine Augen sind dunkel, mittelgross und die Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend. Auch der Nasenschwamm ist schwarz.

Charakter

Der Eurasier soll selbstbewusst sein, ­ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam, ohne lautfreudig zu sein. Fremden ­gegenüber sollte er sich gelassen und unaufdringlich zeigen.

Gesundheit

Mögliche Probleme: HD, ED, PL, PRA, Epilepsie, Schilddrüsenerkrankung

Spezielles

Der Eurasier hat Wolfspitz, Chow-Chow und Samojede als Ursprungsrassen. Aus diesen können rassespezifische und gesundheitliche Probleme oder Verhaltenseigenschaften durchbrechen. Die Rasse untersteht dem Schweizer Eurasier Club (SEC), in welchem es keine Erwerbszüchter gibt, sondern darauf geachtet wird, dass keine Hunde «auf Vorrat» gezüchtet werden.

FCI Gruppe 5

Spitze und Hunde vom Urtyp

Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
Groenlandhund, Kanadischer Eskimohund, Samojede, Alaskan Malamute, Siberian Husky

Sektion 2: Nordische Jagdhunde
Finnen-Spitz

Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde

Sektion 4: Europäische Spitze

Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen

Sektion 6: Urtyp

Sektion 7: Urtyp – Hunde zur jagdlichen Verwendung