Kinder und Hunde – Regeln zum richtigen Umgang

Kinder und Hunde – Regeln zum richtigen Umgang

Von einem Hund in der Familie können Kinder viel Gutes lernen und profitieren. Voraussetzung dafür ist, dass die Eltern ihre Verantwortung sowohl den Kindern wie auch dem Hund gegenüber wahrnehmen und die Kinder sich ohne Wenn und Aber an wichtige Grundregeln halten.

Text: Jnes Columbié   Titelbild: ulkas/stock.adobe.com

Es versteht sich von selbst, dass nur dem Kind oder den Kindern zuliebe kein Hund angeschafft werden sollte. Eltern müssen einen solchen Entscheid von ganzem Herzen mittragen, denn die volle Verantwortung für das Haustier liegt letztlich bei ihnen. Ältere Kinder können natürlich in die Versorgung des Hundes mit eingebunden werden.

 

Die Sprache des Hundes lernen und verstehen

Jeder Halter sollte sich darum bemühen, die Körpersprache und Lautäusserungen seines Hundes zu verstehen. Bei Kindern ist dies, aufgrund ihrer geringeren Kraft und Körpergrösse, umso wichtiger. Erklären Sie Ihren Kindern, auf welche Signale des Hundes sie achten sollen. Viele Beissunfälle passieren, weil die vorangegangenen Zeichen des Hundes wie Gähnen, sich über die Lefzen lecken oder sich kratzen, das Gesicht abwenden etc. missachtet oder nicht verstanden wurden.

Wichtige Regeln für Erwachsene

  • Kind und Hund werden niemals zusammen alleine gelassen. Auch beim Spielen sollte immer ein Erwachsener in der Nähe bleiben, um eingreifen zu können, falls das Spiel ausser Rand und Band geraten sollte.
  • Kinder sollten nie alleine mit einem Hund Gassi gehen. Selbst wenn sie schon etwas älter und gross genug sind, um den Hund zu halten, kann es unterwegs immer zu unvorhergesehenen Situationen kommen, welche ein Kind schnell überfordern können.
  • Bringen Sie Ihrem Kind einen respektvollen Umgang mit dem Hund bei. Es soll begreifen, dass ein Tier kein Spielzeug, sondern ein Lebewesen mit Gefühlen ist, die es zu berücksichtigen gilt.

Wichtige Regeln für das Kind

  • Beim Schlafen oder Fressen dürfen Hunde nicht gestört werden. Auf keinen Fall darf einem Hund das Futter – oder auch das Spielzeug – weggenommen werden, da es dann passieren könnte, dass er seine Ressource zu verteidigen versucht.
  • Ohne ausdrückliche Erlaubnis sollten Kinder zudem ihrem Hund nichts zu füttern geben. Gerade die in Kinderaugen leckersten Dinge wie Schokolade sind für Hunde giftig und daher gefährlich.
  • Ruhephasen sind für den Hund wichtig – hat er sich auf seinen Schlafplatz zurückgezogen, muss das Kuscheln oder Spielen warten.
  • Hunde sollten nicht ständig umarmt werden. Gerade Kinder suchen oft ganz selbstverständlich die Nähe zu ihren Eltern oder Geschwistern. So auch zu ihrem vierbeinigen Freund. Hunden jedoch wird solch enger Körperkontakt schnell zu viel, was sie dann entsprechend signalisieren. Werden diese Zeichen übergangen, kann es zur Eskalation kommen.
  • Kleine Hunde und Welpen sollten nicht herumgetragen werden. Zum einen mögen das die Hunde in der Regel gar nicht, zum anderen besteht Verletzungsgefahr, wenn der kleine oder junge Hund unsanft abgesetzt wird oder gar herunterfällt.
  • Den Hund nicht ärgern, ihn nicht am Schwanz, am Fell oder an den Ohren ziehen und ihm auch nicht ins Gesicht pusten, da dies für den Hund unangenehm ist. Natürlich wird der Hund auch nicht getreten oder mit Gegenständen beworfen. Anders gesagt: Man mutet dem vierbeinigen Freund nichts zu, was man selbst auch nicht mag.
  • Kinder dürfen niemals dazwischen gehen, wenn zwei Hunde sich raufen, stattdessen sollen sie einen Erwachsenen um Hilfe bitten (der sich ja sowieso in der Nähe aufhalten sollte).

Kinder lernen von uns Erwachsenen. Gehen Sie als Eltern deshalb mit gutem Beispiel voran und leben Sie Ihren Kindern den verantwortungs- und respektvollen Umgang mit Ihrem Hund vor. Dann sollte einer harmonischen Kind-Hund-Beziehung nichts im Weg stehen.