
Die richtige Ernährung für ihren Seniorhund
Ihr treuer Begleiter wird ruhiger, schläft mehr und die Spaziergänge werden kürzer – ihr Hund wird älter. Mit dem Alter ändern sich das Verhalten, die Bedürfnisse und der Nährstoffbedarf ihres Vierbeiners. Damit er auch im Alter gesund und munter bleibt, ist die richtige Ernährung jetzt besonders wichtig
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Viele Hundebesitzer in der Schweiz sind sich unsicher, wann sie auf Seniorfutter umstellen sollen und was sich dabei konkret ändern muss. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Fütterung können sie die Lebensqualität ihres alten Hundes erheblich verbessern und typischen Altersproblemen vorbeugen.
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, worauf es bei Hundefutter für Senioren ankommt und wie sie die Ernährung optimal an das Alter ihres Hundes anpassen.
Ab einem Alter von etwa sieben bis zehn Jahren – je nach Grösse und Rasse – gilt ein Hund als Senior. Nun beginnt sich der Stoffwechsel zu verlangsamen und die Organe arbeiten weniger effizient. Gleichzeitig ändern sich die Anforderungen an Energie und Nährstoffe. Der Schlüssel zu einer altersgerechten Fütterung ist es, diese besondere Balance zu finden.
Praxisfall aus Zürich: Wie Bello wieder fit wurde
Bello, ein neunjähriger Labrador aus Zürich, nahm trotz weniger Futter kontinuierlich zu. Seine Besitzerin reduzierte die Portionen, doch Bello wirkte ständig hungrig und unzufrieden.
Der Tierarzt stellte fest, dass das bisherige Futter zu viele Kalorien, aber zu wenige Ballaststoffe enthielt.
Die Lösung war einfach und effektiv:
- Umstellung auf Nassfutter mit höherem Rohfaseranteil (3%)
- 4 kleinere Mahlzeiten statt 2 grosse
- Warmes Wasser über das Futter → besserer Sättigungseffekt
Das Ergebnis nach drei Monaten: Bello hatte zwei Kilo abgenommen, war fitter und deutlich zufriedener.
Typische Ernährungsprobleme bei alten Hunden
Ähnliche Veränderungen, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, zeigen viele Seniorhunde. Es ist wichtig, diese Signale frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig gegensteuern zu können.
Als Hundebesitzer sehen sie sich am häufigsten mit den folgenden Problemen konfrontiert:
- Übergewicht: Viele alte Hunde nehmen zu, obwohl sie gleich viel fressen wie früher,da ihr Bewegungsdrang und ihr Stoffwechsel reduziert sind
- Zahnprobleme: Verschlissene oder fehlende Zähne können das Kauen von hartem Trockenfutter erschweren oder unmöglich machen.
- Appetitlosigkeit: Der Geschmacks- und Geruchssinn lässt nach, wodurch das Futter weniger appetitlich erscheint
- Verdauungsprobleme: Der Magen und der Darm arbeiten langsamer und die Produktion von Magensäure nimmt ab
- Wählerisches Fressverhalten: Bei vielen Senioren entwickeln sich plötzlich neue Vorlieben oder sie lehnen ihr bisheriges Futter ab
- Gewichtsverlust: Wenn alte Hunde trotz ausreichender Fütterung abnehmen, kann das auf gesundheitliche Probleme hinweisen

Der Bewegungsdrang und der Stoffwechsel reduziert sich bei älteren Hunden.
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Warum sich der Nährstoffbedarf im Alter ändert
Der Alterungsprozess betrifft den gesamten Organismus ihres Hundes. Die Organe arbeiten weniger effizient, die Muskelmasse nimmt ab und das Immunsystem wird schwächer. All dies hat direkte Auswirkungen auf die Ernährungsbedürfnisse.
Reduzierter Energiebedarf: Da alte Hunde sich weniger bewegen und ihr Stoffwechsel langsamer arbeitet, benötigen sie etwa 20 bis 30 Prozent weniger Kalorien als in jungen Jahren.
Erhöhter Nährstoffbedarf: Paradoxerweise benötigt ein Seniorhund gleichzeitig mehr von bestimmten Nährstoffen, während die Gesamtkalorienmenge sinken muss. Die Herausforderung besteht also darin, diese Nährstoffe in kleineren Futtermengen unterzubringen.
Organfunktionen: Mit zunehmendem Alter sind Nieren, Leber und Herz weniger belastbar. Eine Überversorgung mit Phosphor kann die Nieren überlasten und eine Überversorgung mit Natrium und Kalium kann Wassereinlagerungen verursachen. Die Ernährung muss diese Organe entlasten, ohne zu Mangelerscheinungen zu führen.
Wenn sie weiterhin die gleiche Menge füttern, führt dies unweigerlich zu Übergewicht. Wichtig: Übergewichtige Hunde leben kürzer und sind anfälliger für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gelenkprobleme.
Nährstoff-Vergleich Junghund vs. Seniorhund
Nährstoff | Adult (1-7 Jahre) | Senior (7+ Jahre) | Grund für Anpassung |
---|---|---|---|
Energie (kcal/Tag) | 100% | ↓ 70-80% | Weniger Bewegung, langsamerer Stoffwechsel |
Eiweiss (Rohprotein) | 20-25% | 18-22% | Qualität wichtiger als Menge, Nierenschutz |
Phosphor | Normal | ↓ Reduziert | Schutz der alternden Nieren |
Spurenelemente | Normal | ↑ Erhöht | Kompensation altersbedingter Defizite |
Vitamine (B-Komplex, E) | Normal | ↑ Erhöht | Schlechtere Aufnahme, vermehrte Ausscheidung |
Vitamin A | Normal | ↓ Reduziert | Leberschonung, keine Leber füttern |
Ballaststoffe (Rohfaser) | 1-2% | ↑ Mind. 2% | Anregung der trägen Verdauung |
Die wichtigsten Nährstoffe für Seniorhunde
Hochwertiges Eiweiss: Ihr alter Hund benötigt hochwertiges Eiweiss mehr denn je. Hochwertiges Protein hilft dabei, den Abbau von Muskelgewebe zu verhindern und das Immunsystem zu stärken.
Achten sie deshalb darauf, dass das Futter Muskeleiweiss aus Fleisch oder Fisch, Eiern oder Milchprodukten enthält.
Trockenfutter sollte einen Rohproteingehalt von 18 bis 22 Prozent, Nassfutter von 6,5 bis 14 Prozent aufweisen. Hochwertiges Eiweiss ist erkennbar, wenn auf der Zutatenliste Begriffe wie «Fleischmehl» oder «Fischmehl» an einer der ersten Stellen stehen.
Wichtig: Verwenden sie bei selbst zubereiteten Rationen am besten durchzogenes Fleisch. So stellen sie eine gute Eiweissversorgung sicher, ohne zu viel Energie oder Eiweiss zuzuführen. Eine Überversorgung belastet die Nieren, die im Alter ohnehin schlechter arbeiten.
Mineralstoffe: Im Alter erfordert die Mineralstoffversorgung besondere Aufmerksamkeit. Während der Bedarf an Spurenelementen steigt, sollten sie bei den Mengenelementen vorsichtig sein.
Bei diesen Mineralstoffen ist Zurückhaltung gefragt, während der Bedarf an anderen erhöht werden sollte.
Reduzieren sie:
- Phosphor: Eine Überversorgung belastet die Nieren und kann zu Kristallablagerungen führen
- Natrium und Chlorid (Salz): Zu viel Salz führt zu Wassereinlagerungen im Gewebe und belastet Herz und Nieren
- Kalium: Auch hier gilt: Überversorgung vermeiden
Erhöhen sie:
- Spurenelemente: Zink, Eisen, Kupfer und Jod werden im Alter in grösseren Mengen benötigt.
Achten sie darauf, dass der Rohascheanteil (alle Mineralstoffe zusammen) nicht zu hoch ist. Ein zu hoher Anteil an Mineralstoffen kann die ohnehin reduzierte Magensäure neutralisieren und die Verdauung zusätzlich erschweren.
Vitamine für Senioren: Mit zunehmendem Alter werden Vitamine schlechter aufgenommen und vermehrt über die Nieren ausgeschieden. Deshalb sollte Seniorenfutter einen erhöhten Vitamingehalt aufweisen.
Diese Vitamine sind jetzt besonders wichtig für ihren Hund:
- B-Vitamine: Unterstützen Stoffwechsel und Nervensystem
- Vitamin E: Wirkt antioxidativ und stärkt das Immunsystem
- Vorsicht bei Vitamin A: Füttern sie keine Leber oder nur sehr selten. Leber enthält sehr viel Vitamin A. Eine Überversorgung damit kann im Alter problematisch werden
Ballaststoffe für die Verdauung: Ein höherer Gehalt an Ballaststoffen regt die im Alter träger werdende Darmtätigkeit an. In einem Trockenfutter für alte Hunde sollten daher mindestens zwei Prozent Rohfaser enthalten sein.
Futter mit einem höheren Ballaststoffanteil hat zudem einen niedrigeren Energiegehalt. Ihr Hund darf somit grössere Portionen fressen und fühlt sich trotzdem satt.
Nassfutter oder Trockenfutter: Ob sie sich für Nass- oder Trockenfutter entscheiden, hängt von den individuellen Bedürfnissen ihres Hundes ab. Diese Vergleichstabelle hilft ihnen bei der Entscheidung.
📊 VERGLEICHSTABELLE: Nass- vs. Trockenfutter für Senioren
Kriterium | Nassfutter | Trockenfutter |
---|---|---|
Wassergehalt | 70-80% (unterstützt Nieren) | 8-10% (Hund muss viel trinken) |
Kauen bei Zahnproblemen | Weich, ideal | Schwierig, muss eingeweicht werden |
Akzeptanz im Alter | Intensiver Geruch, höhere Akzeptanz | Oft schlechter akzeptiert |
Verdaulichkeit | Leicht verdaulich | Benötigt mehr Magensäure |
Haltbarkeit (geöffnet) | 2-3 Tage im Kühlschrank | Mehrere Wochen |
Portionierung | Einfach (Dose/Schale) | Einfach (Gramm abwiegen) |
Zahnpflege | Keine | Minimal (nur wenn gekaut) |
Preis pro Portion | Teurer | Günstiger |
Empfehlung Senior | ⭐⭐⭐ Sehr gut | ⭐⭐ Gut (eingeweicht) |
Viele Schweizer Tierärzte empfehlen Nassfutter für Seniorhunde, da ältere Hunde oft zu wenig trinken und so die zusätzliche Flüssigkeit über das Futter aufnehmen können. Dies ist besonders wichtig für die Nierengesundheit.
Trockenfutter aufweichen: Wenn sie Trockenfutter verwenden, weichen sie es 10 bis 15 Minuten in warmem Wasser ein. Achtung: Einweichen über 30 Minuten kann Nährstoffe zerstören.
Wie oft und wie viel füttern?
Bei alten Hunden ist die Art und Häufigkeit der Fütterung ebenso wichtig wie die Zusammensetzung des Futters selbst. Kleinere, häufigere Mahlzeiten entlasten das Verdauungssystem und tragen dazu bei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Fütterungshäufigkeit: Teilen sie die Tagesration in drei bis vier Portionen auf. Halten sie feste Fütterungszeiten ein, um ihrem Hund Sicherheit und Struktur zu geben. Für den alternden Verdauungstrakt sind mehrere kleine Mahlzeiten deutlich besser zu verarbeiten als zwei grosse Portionen.
Futtermenge anpassen: Reduzieren sie die Futtermenge je nach Ernährungszustand um bis zu 30 Prozent. Beobachten sie das Gewicht ihres Hundes genau. Wird er bei gleicher Fütterung dicker, reduzieren sie die Menge schrittweise. Nehmen sie Anpassungen langsam vor, beispielsweise indem sie pro Woche einen Esslöffel weniger füttern.
Ausnahmen: Wenn ihr Tier unter hormonellen Fehlfunktionen (Schilddrüsenprobleme, Diabetes) oder Tumoren leidet, sollten sie die Futtermenge nicht reduzieren, sondern dies mit ihrem Tierarzt besprechen.
Futter schmackhaft machen: Praktische Tipps
Wenn ihr Hund sein Futter verweigert oder nur widerwillig frisst, gibt es einige bewährte Tricks, mit denen sie seine Mahlzeiten attraktiver gestalten können. Ein nachlassender Geruchs- und Geschmackssinn im Alter ist eine häufige Ursache für wählerische Hunde.
Mit diesen einfachen Tricks können sie die Akzeptanz des Futters deutlich steigern:
- Warmes Wasser hinzufügen: Giessen sie warmes (nicht heisses!) Wasser über das Futter. Das verstärkt den Geruch und erleichtert die Aufnahme
- Bouillon beigeben: Ungesalzene oder sehr schwach gesalzene Hühner- oder Rinderbrühe macht das Futter unwiderstehlich
- Öl oder Bratfett untermischen: Ein Teelöffel hochwertiges Rapsöl, Leinöl oder Bratfett macht das Gericht noch schmackhafter
- Futter zerkleinern: Bei Zahnproblemen schneiden sie grosse Stücke klein oder pürieren sie diese
- Raumtemperatur: Nehmen sie das Futter rechtzeitig aus dem Kühlschrank, da kaltes Futter weniger aromatisch ist.
Selbstgemachtes Hundefutter für Senioren
Selbst zubereitetes Futter ermöglicht es ihnen, die Ration individuell auf die Bedürfnisse ihres alten Hundes abzustimmen. Sie haben die volle Kontrolle über alle Zutaten und können auf besondere gesundheitliche Anforderungen eingehen.
Bevor sie mit selbstgemachtem Futter starten, sollten sie diese grundlegenden Regeln kennen:
Eiweissquelle: Verwenden sie durchzogenes Fleisch (Rind, Geflügel, Lamm) oder Fisch. Das Fett im Fleisch liefert Energie, sodass sie nicht zu viel reines Eiweiss füttern müssen.
Kohlenhydrate: Gekochte Kartoffeln, Reis oder Haferflocken dienen als Energielieferanten.
Gemüse: Karotten, Kürbis und Zucchini kochen und pürieren, um die Verdaulichkeit zu verbessern.
Zwingend kochen: Das Immunsystem älterer Hunde ist geschwächt. Kochen sie deshalb alle Zutaten, um Infektionserreger abzutöten. Eine Rohfütterung (BARF) ist für Senioren mit geschwächtem Immunsystem riskant.
Ergänzungen: Sprechen sie mit ihrem Tierarzt über notwendige Mineral- und Vitaminpräparate, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Spezielle Ernährung bei Erkrankungen
Viele Seniorhunde entwickeln altersbedingte Erkrankungen, die eine angepasste Ernährung erforderlich machen. In solchen Fällen ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt unverzichtbar.
Nierenerkrankungen: Bei einer deutlichen Nierenunterfunktion ist eine spezielle Nierendiät erforderlich. Diese enthält reduzierte Mengen an Phosphor und hochwertigem Eiweiss, um die Nieren zu entlasten.
Übergewicht: Übergewichtige, alte Hunde benötigen kalorienreduziertes Futter mit einem hohen Ballaststoffanteil. Reduzieren sie die Futtermenge langsam und erhöhen sie gleichzeitig die Bewegung ihres Hundes im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Arthrose und Gelenkprobleme: Futter, das Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren enthält, kann die Gelenkgesundheit unterstützen. Übergewicht verstärkt Gelenkprobleme erheblich, weshalb eine Gewichtsreduktion hier die wichtigste Massnahme ist.
Diabetes: Wenn bei ihrem Tier Diabetes mellitus diagnostiziert wurde, sollten sie gemeinsam mit ihrem Tierarzt einen Ernährungsplan entwickeln. Die richtige Ernährung kann die benötigte Insulindosis reduzieren und in manchen Fällen sogar zu einer Verbesserung des Zustands führen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Reduzieren sie Natrium und achten sie auf leicht verdauliche, kleine Portionen.
Kognitive Probleme und Demenz: Bei Anzeichen von Vergesslichkeit, Desorientierung oder Verhaltensänderungen kann eine Ernährungsumstellung helfen. Neuere Forschungen zeigen, dass mittelkettige Triglyceride (MCT-Öle), die beispielsweise in Kokos- oder Palmöl enthalten sind, eine alternative Energiequelle für das alternde Gehirn bieten können. Ab einem Alter von etwa sieben Jahren verliert das Gehirn die Fähigkeit, Glukose effizient zu nutzen. MCT-Öle liefern Ketonkörper als Ersatz und können die kognitive Funktion unterstützen. Fragen sie ihren Tierarzt nach Seniorfutter mit MCT-Zusatz oder nach geeigneten Ergänzungspräparaten.
ALARMZEICHEN: Wann sofort zum Tierarzt?
Diese Symptome erfordern eine sofortige tierärztliche Abklärung und sollten sie nicht ignorieren:
- Futterverweigerung länger als 24 Stunden
- Starker Gewichtsverlust innerhalb weniger Wochen (>10% des Körpergewichts)
- Erbrechen oder Durchfall länger als 1-2 Tage
- Vermehrtes Trinken + häufiges Urinieren (Hinweis auf Nierenprobleme oder Diabetes)
- Apathie, Schwäche, Koordinationsprobleme
- Blut im Kot oder Urin
- Aufgeblähter, harter Bauch (Notfall: Magendrehung!)
Notfall-Tipp: Speichern sie die Telefonnummer ihrer Tierarztpraxis und einer Notfallklinik in der Schweiz (z.B. Tierspital Zürich: 044 635 81 11) im Handy.
Ab wann ist mein Hund ein Senior?
Wann sie auf Seniorfutter umstellen sollten, hängt von mehreren Faktoren ab. Als Faustregel gilt: Kleine Hunderassen ab etwa zehn Jahren, mittelgrosse Rassen ab 8 Jahren und grosse Rassen bereits ab sieben Jahren.
Achten sie auf die folgenden Anzeichen, die den richtigen Zeitpunkt anzeigen:
- Reduzierte Aktivität und erhöhtes Schlafbedürfnis
- Gewichtszunahme bei gleichbleibender Fütterung
- Probleme beim Kauen von hartem Futter
- Vermehrtes Trinken (kann auf Nierenprobleme hinweisen)
- Steifheit nach dem Aufstehen
Stellen sie das Futter nicht abrupt um. Mischen sie über sieben bis zehn Tage hinweg schrittweise mehr Seniorfutter unter das bisherige Futter, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Checkliste: Dos & Don'ts bei der Seniorenhund-Fütterung
Das sollten sie tun:
Diese Massnahmen helfen ihrem Seniorhund, gesund und fit zu bleiben:
- Füttern sie 3 bis 4 kleinere Mahlzeiten täglich statt 2 grosse Portione
- Reduzieren sie die Gesamtfuttermenge um 20-30%, wenn ihr Hund weniger aktiv ist
- Wählen sie Futter mit 18-22% Rohprotein (Trockenfutter) aus hochwertigen Quellen
- Bevorzugen sie Nassfutter bei Zahnproblemen oder wenn ihr Hund zu wenig trinkt
- Wiegen sie ihren Hund regelmässig, um Gewichtsveränderungen frühzeitig zu erkennen
- Weichen sie Trockenfutter mit warmem Wasser auf, wenn ihr Hund Kauprobleme hat
- Lassen sie selbstgemachte Rationen vom Tierarzt prüfen, um Nährstoffmängel zu vermeiden
- Gehen sie mindestens einmal jährlich zum Gesundheits-Check mit Blutbild
Das sollten sie vermeiden:
Diese Fehler können die Gesundheit ihres Seniorhundes gefährden:
- Abrupte Futterumstellungen – mischen sie das alte und neue Futter über sieben-zehn Tage
- Verfütterung von Leber – Vitamin A-Überdosierung
- Überversorgung mit Phosphor, Natrium oder Kalium
- Salzlos füttern – ein wenig Salz ist wichtig
- Rohfütterung bei geschwächtem Immunsystem
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Als Faustregel gilt: Kleine Hunderassen sollten ab einem Alter von etwa zehn Jahren, mittelgrosse Rassen ab acht Jahren und grosse Rassen bereits ab sieben Jahren auf Seniorfutter umgestellt werden. Achten sie auf Anzeichen wie reduzierte Aktivität, Gewichtszunahme oder Zahnprobleme. Der Übergang sollte schrittweise über einen Zeitraum von sieben bis zehn Tagen erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Lassen sie ihren Hund regelmässig tierärztlich untersuchen, um den optimalen Zeitpunkt zu bestimmen.
Alte Hunde benötigen hochwertiges Eiweiss, um Muskelabbau vorzubeugen. Der Rohproteingehalt sollte bei Trockenfutter zwischen 18 und 22 Prozent, bei Nassfutter zwischen 6,5 und 14 Prozent liegen. Wichtig ist die Qualität: Muskeleiweiss aus Fleisch, Fisch, Ei oder Milchprodukten ist ideal. Achten sie darauf, dass Begriffe wie „Fleischmehl” oder „Fischmehl” weit vorne in der Zutatenliste auf der Verpackung stehen. Eine Überversorgung sollten sie vermeiden, da diese die Nieren belastet.
Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und viele Hunde bewegen sich deutlich weniger. Dadurch sinkt ihr Energiebedarf um etwa 20 bis 30 Prozent. Selbst wenn die Futtermenge unverändert bleibt, kann das bisherige Futter nun zu viel Energie liefern. Reduzieren sie daher die Tagesration schrittweise und achten sie auf nährstoffreiches, aber kalorienärmeres Futter. Futter mit einem höheren Ballaststoffanteil ist empfehlenswert, da ihr Hund grössere Portionen fressen darf, ohne zuzunehmen.
Sie sollten Leber nur sehr selten oder gar nicht füttern. Sie enthält sehr viel Vitamin A und alte Hunde vertragen eine Überversorgung damit schlechter als junge Tiere. Eine Überversorgung mit Vitamin A kann die Leber belasten und zu gesundheitlichen Problemen führen. Wenn sie ihrem Hund Leber geben möchten, dann höchstens einmal pro Monat und nur in kleinen Mengen. Besser sind andere Eiweissquellen wie Muskelfleisch, Fisch oder Geflügel.
Bei Normalgewicht sollten sie die Rippen ihres Hundes beim Darüberstreichen leicht spüren können, ohne sie sehen zu müssen. Von oben betrachtet sollte eine Taille erkennbar sein und von der Seite sollte ein leichter Bauchaufzug zu sehen sein. Wenn sie die Rippen nur unter Druck spüren, keine Taille sichtbar ist oder der Bauch hängt, ist ihr Hund übergewichtig. Wiegen sie ihren Hund regelmässig und notieren sie das Gewicht. ihr Tierarzt kann Ihnen das ideale Gewicht für ihre Hunderasse nennen.
Das hängt vom individuellen Gesundheitszustand ab. Bei ausgewogenem Fertigfutter sind normalerweise keine Ergänzungen nötig. Bei selbst zubereiteten Mahlzeiten sind Mineral- und Vitaminergänzungen dagegen meist erforderlich. Lassen sie dies am besten von ihrem Tierarzt prüfen.
Die wissenschaftliche Studienlage zu Nahrungsergänzungsmitteln ist uneinheitlich. Während einige Studien positive Effekte bei Gelenkproblemen (Glucosamin, Chondroitin) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Omega-3-Fettsäuren) zeigen, kam eine aktuelle Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien aus dem Jahr 2024 zu dem Ergebnis, dass Nahrungsergänzungsmittel die kognitiven Fähigkeiten alter Hunde nicht verbessern. Die Forscher untersuchten 119 Hunde über einen Zeitraum von einem Jahr und konnten keine signifikanten Effekte nachweisen.
Sprechen sie immer mit ihrem Tierarzt, bevor sie ihrem Hund Nahrungsergänzungsmittel geben. Eine fachkundige Beratung hilft Ihnen, unnötige Ausgaben zu vermeiden, und stellt sicher, dass ihr Hund nur die Ergänzungen erhält, die er wirklich benötigt. Bei manifesten Gelenkproblemen oder diagnostizierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen können gezielte Ergänzungen jedoch durchaus sinnvoll sein.
Um die Schmackhaftigkeit zu steigern, können sie warmes Wasser, ungesalzene Brühe oder einen Teelöffel Öl über das Futter geben. Das verstärkt den Geruch und macht das Futter für ihren Hund attraktiver. Stellen sie ausserdem sicher, dass das Futter Raumtemperatur hat. Wenn ihr Hund das Futter länger als 24 Stunden verweigert oder zusätzlich apathisch wirkt, suchen sie einen Tierarzt auf. Appetitlosigkeit kann nämlich auf Erkrankungen hinweisen.
Teilen sie die Tagesration in drei bis vier Mahlzeiten auf. Mehrere kleinere Portionen entlasten das Verdauungssystem, das im Alter träger arbeitet. Halten sie feste Fütterungszeiten ein, das gibt ihrem Hund Struktur und Sicherheit. Füttern sie die letzte Mahlzeit nicht zu spät am Abend, damit ihr Hund nachts nicht raus muss. Bei Hunden mit Diabetes sind regelmässige Fütterungszeiten besonders wichtig, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Geben sie ihrem Seniorhund die beste Ernährung
Die richtige Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes und glückliches Hundeleben im Alter. Durch die passende Fütterung können sie typischen Altersproblemen vorbeugen, die Lebensqualität ihres Hundes verbessern und unter Umständen sogar seine Lebensdauer verlängern.
Die wichtigsten Punkte sind:
Reduzieren sie die Futtermenge um 20 bis 30 Prozent, wenn ihr Hund weniger aktiv wird. Achten sie auf hochwertiges Eiweiss, einen erhöhten Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen und reduzieren sie Phosphor, Natrium und Kalium. Füttern sie drei bis vier kleinere Mahlzeiten täglich und bevorzugen sie Nassfutter, besonders bei Zahnproblemen.
Beobachten sie ihren Hund genau:
Gewichtsveränderungen, das Fressverhalten und die Kotbeschaffenheit können wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand geben. Lassen sie ihren Seniorhund mindestens einmal jährlich tierärztlich untersuchen, idealerweise mit einem grossen Blutbild.