Was es bedeutet Katzen zu halten

Pro und Contra Katze

Sie wollen also eine Katze kaufen? Bestimmt haben Sie sich schon einige Gedanken dazu gemacht, was es bedeutet, sich für die nächsten Jahre eine Katze ins Haus zu holen.

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Von mietrechtlichen Voraussetzungen über finanzielle Aspekte bis hin zur Ferienplanung – nachfolgend erfahren Sie alles, was Sie beachten sollten, um Ihrem zukünftigen Gefährten die besten Bedingungen für ein erfülltes Leben bieten zu können. Mit hilfreichen Checklisten, Tipps und Tests zu den wichtigsten Fragestellungen.

 

Rechtliche Grundlagen zur Katzenhaltung in der Mietwohnung

In der Schweiz gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf Tierhaltung in der Mietwohnung. Das heisst, dass jeder Vermieter selbst entscheiden kann, ob er seinen Bewohnern die Haltung eines grösseren Haustiers wie Hund oder Katze erlaubt. Vor der Anschaffung Ihrer Katze sollten Sie daher unbedingt Ihren Mietvertrag anschauen oder sich von Ihrem Vermieter eine schriftliche Erlaubnis einholen.

Wird Ihnen die Haustierhaltung gestattet, sollten Sie eine Privathaftpflichtversicherung abschliessen, die eventuell entstehende Mietschäden wie zerkratzte Tapeten oder Türen abdeckt.

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Passt eine Katze in unsere Familie?

Gerade bei Kindern stehen Katzen hoch im Kurs. Umso wichtiger ist es, dass auch die Erwachsenen voll und ganz hinter der Entscheidung zu deren Anschaffung stehen. Denn sie sind es letztlich, die für das Haustier die Verantwortung tragen, auch wenn die Kinder mit eingebunden werden sollten. Erstellen Sie ein verbindliches Pflichtenheft, in welchem die Aufgaben klar verteilt sind.  

An dieser Stelle ist es uns zudem ein Anliegen, daran zu erinnern, dass Tiere keine geeigneten Geschenke zum Geburtstag oder unter dem Weihnachtsbaum sind. Die Entscheidung, ein Tier in die Familie aufzunehmen, sollte immer von allen Beteiligten gemeinsam und nach reiflicher Überlegung getroffen werden. Die Tierheime sind voll von abgelegten «Geschenken», welche die Erwartungen nicht erfüllt haben oder aber zu aufwändig geworden sind.

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Die Frage muss man sich stellen: Passt eine Katze in unsere Familie?
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Als Single die alleinige Verantwortung übernehmen

Wer alleine lebt, trägt auch die Verantwortung für ein Haustier selbst. Regelmässiges Füttern, Spielen und Kuscheleinheiten stehen daher jeden Tag auf dem Programm. Das setzt entsprechende Bereitschaft dafür voraus. Wer einer Vollzeitbeschäftigung ausser Haus nachgeht und auch sonst oft unterwegs ist, sollte seiner Katze mindestens Freigang anbieten können oder sich gleich zwei Katzen zulegen.

Für Singles besonders wichtig: Wählen Sie eine Person Ihres Vertrauens aus, welche die Versorgung Ihrer Katze im Notfall sicherstellen könnte!  

Es spricht keine Allergie gegen das neue Haustier

Brennende, juckende Augen, laufende Nase und ständiges Niesen: Wer auf eine Katze mit diesen Symptomen reagiert, leidet mutmasslich an einer Katzenallergie. Ist die Allergie stark ausgeprägt, sollte von der Anschaffung einer Katze abgesehen werden, da dies gravierende gesundheitliche Folgen für den Halter nach sich ziehen kann. (Im Falle einer leichten Ausprägung kann eventuell auf eine Katzenrasse ausgewichen werden, welche ein tieferes Allergiepotenzial aufweist.)

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Kosten für ein Haustier teilen sich in zwei Bereiche auf: Da sind zum einen die einmaligen Kosten für Anschaffung und Grundausstattung, zum anderen die laufenden Kosten für Futter und Gesundheitsvorsorge.

Einmalige Kosten (ungefähre Angaben, Quelle: Zürcher Tierschutz)

  • Anschaffungskosten pro Tier ca. 300 bis 2000 Franken, je nach Herkunft und Rasse
  • Kosten für Grundausstattung mindestens 200 Franken
  • Kosten für Kastration pro Tier ca. 80 Franken für Kater/150 Franken für Weibchen

Laufende Kosten

  • Tierarzt (Gesundheitschecks/Impfungen) pro Tier und Jahr ca. 120 Franken

  • Futter pro Tier und pro Monat ca. 35 Franken

Eine allfällige Krankenversicherung auf freiwilliger Basis käme bei den jährlichen Kosten noch dazu, wobei die meisten Versicherer sich dafür an den Impfkosten beteiligen.

Es empfiehlt sich, für ausserordentliche Vorkommnisse eine finanzielle Reserve einzuplanen, insbesondere, wenn man sich gegen eine Krankenversicherung entscheidet. Gerade bei Freigängerkatzen sind Verletzungen, die tierärztlich behandelt werden müssen, auch in jungen Jahren keine Seltenheit. Das kann schnell ins Geld gehen, ist aber zum Wohl der Katze unabdingbar.

Der Einfluss auf die Ferienplanung

Katzen mögen es nicht, zu verreisen. Bei der Ferienplanung sollte daher frühzeitig eine Betreuung im eigenen Zuhause organisiert werden. Das kann ein Familienmitglied sein, eine vertrauenswürdige Person aus der Nachbarschaft oder ein Catsitter. Bietet sich dafür niemand an, kann die Katze für die Dauer der Abwesenheit in einem professionellen Tierferienheim untergebracht werden. Dies muss entsprechend im Urlaubsbudget mit einkalkuliert werden.

Liste von Tierpensionen in der Schweiz

Freigänger – so klappts auch mit den Nachbarn

Kommt eine neue Katze ins Haus, sollte sie die ersten Wochen immer erst mal drinnen verbringen. Dies gilt unabhängig vom Alter der Katze. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihren Nachbarn den neuen Mitbewohner vorzustellen und einige wichtige Punkte zu besprechen, wie zum Beispiel, dass Ihre Katze draussen kein Futter oder Leckerlis erhält oder das Vorgehen, falls es zu Problemen kommen sollte.

Apropos Probleme: Katzen lieben das Scharren in weicher Erde. Falls Ihr Nachbar begeisterter Hobbygärtner ist, legen Sie nach Möglichkeit in Ihrem eigenen Garten ein Buddelbeet für Ihre Katze an, um Nachbarschafts-Streitigkeiten wegen umgegrabener Beete vorzubeugen.

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