ein jahr im leben eines hundewelpen

Das Welpenjahr

Eine Übersicht der wichtigsten Faktoren, die im Umgang mit dem wachsenden Vierbeiner wichtig sind und die Grundlage für eine erfolgreiche Mensch-Hund-Beziehung bilden.

Text: med. vet. Gabrielle Brunner / www.vettrust.ch     Titelbild: Ilike/stock.adobe.com

So fühlt sich der Welpe bei Ihnen wohl

Welpen brauchen genauso wie Menschen-Babys sehr viel Schlaf. In den ersten Lebenswochen und -monaten ist alles neu und spannend. So viele neue Eindrücke machen sehr müde. Ein Welpe braucht unbedingt genügend Schlaf – etwa 15 bis 20 Stunden am Tag. Um den kleinen Mitbewohner nicht zu überfordern, ist es wichtig, ihm ausreichend Ruhe und Entspannung zu ermöglichen. In jedem - Raum, in dem sich der Welpe aufhalten darf, sollte ein Ruheplatz als Rückzugsort eingerichtet sein. Dieser sollte dem Hund immer frei zugänglich sein, damit er sich dort zurückziehen kann, wenn es ihm zu viel wird.

Vor allem, wenn Sie (kleine) Kinder haben, sollten Sie darauf achten, den Hund nicht zu überreizen oder zu überfordern. Lassen Sie Ihre Kinder nie unbeaufsichtigt mit dem Hund allein und limitieren Sie die Zeit, die Ihre Kinder mit dem Welpen verbringen.

Eingewöhnung und Stubenreinheit

Nehmen Sie sich für die Eingewöhnung Ihres Welpen Urlaub oder viel Zeit. Denn: Kein Hund will sofort allein sein und Sie sollten sich gegenseitig gut kennenlernen können. Vor allem Welpen brauchen viel Zuwendung und müssen Tag und Nacht die Stubenreinheit erlernen – etwa alle zwei Stunden muss der Kleine raus. Strafen Sie Ihren Hund niemals, wenn er sein Geschäft im Haus/ in der Wohnung verrichtet, sondern ignorieren Sie es. Auch wenn es Rückschläge gibt: Er wird es lernen. Und je mehr Geduld Sie hier aufwenden, desto besser wird es dann lebenslänglich damit funktionieren. Sie können sich fast sicher sein: Direkt nach dem Fressen und nach dem Aufwachen wird Ihr Welpe ein Geschäft verrichten müssen. Tragen Sie ihn unaufgeregt nach draussen an den vorgesehenen Platz und loben Sie ihn, wenn er sich dort versäubert.

Kuscheln stärkt die soziale Bindung zum neuen Besitzer. Die Hunde fühlen sich sicher, nehmen den Geruch des Menschen intensiv wahr und können unbesorgt dösen und schlafen. Das Streicheln gibt Welpen Geborgenheit. Idealerweise haben Sie dem Züchter vor der Abholung schon eine Decke gegeben, die er in den Welpenalltag eingebunden hat – diese wird wohlig nach Mama und Geschwistern riechen und die Eingewöhnung erleichtern.

Ihr Welpe braucht viel Zeit, um das neue Daheim zu entdecken. Sollten Sie zum Beispiel merken, dass dem Hund der Bodenwischer eigenartig vorkommt, darf das unheimliche Ding ein Leckerli über den Boden wischen oder einfach mal lange beschnuppert werden.

Auch wenn es schwerfällt: Sollte der Hund winseln, trösten Sie ihn nicht – damit verstärken und fördern Sie das Verhalten nur. Versuchen Sie ihn vielmehr abzulenken und zum Beispiel mit ihm zu spielen. So vergisst er seinen Kummer rasch.

die stubenreinheit bei welpen benötigt geduld

Ein Unglück kann immer mal passieren. Wichtig ist, dass der Hund dafür nicht bestraft wird.

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Spielerisch lernen

Sprechen Sie den Hund oft mit seinem Namen an und benutzen Sie nach der Eingewöhnung spielerisch die vorab festgelegten Kommandos. Kennt er seinen Namen, kann dieser mit einem «Komm» verbunden werden. Zeigen Sie ihm unbedingt, dass die Freude riesig ist, wenn er herankommt.

Als Beispiel das Kommando «Sitz!»: Setzt er sich hin, sagen Sie unbedingt möglichst noch während seiner Handlung ruhig, aber klar, freundlich und deutlich «Sitz» – sehr bald wird er dies verknüpft haben und verlässlich ausführen.

Generell gilt immer: Je geradliniger und deutlicher unsere Kommandos, unsere Körperhaltung und Erwartungen sind, desto einfacher wird es Ihrem Hund fallen, Ihnen zu vertrauen und mit Ihnen als zuverlässigen Begleiter eine Bindung einzugehen. Je klarer Sie sind, desto mehr Sicherheit vermitteln Sie Ihrem Hund. Hunde möchten prinzipiell ihrem Menschen gefallen und machen nichts «extra» aus bösem Willen. Er macht nur immer stets das, wovon er denkt, dass es das Richtige ist.

Lob

Korrektes Loben ist eines der schwierigsten Themen. Loben Sie sofort, deutlich, freudig und mit einer motivierenden und doch sanften Stimme. Oder streicheln Sie ihn – oder Sie arbeiten über Futter und loben ihn damit, dass Sie ihm ein Leckerli geben. ABER: Entscheiden Sie sich für einen einzelnen Weg des Lobs und übertreiben Sie es nicht. Generell mögen es Hunde nicht so sehr, wenn man ihnen von oben über den Kopf streicht – obwohl wir alle das gerne reflexartig tun. Das «drückt» von der Körpersprache den Hund eher weg und es wirkt kaum als Lob. Am Ohransatz oder Hals kraulen wird er viel rascher als Lob verstehen und als sehr positiv empfinden.

Pflege- und Tierarzt-Training

Generell ist es gut, den Welpen von Beginn weg an Bürsten und Wasser zu gewöhnen. Am besten ist es, das Fell ein- bis zweimal pro Woche komplett durchzukämmen. So können Schmutz, Staub und lose Haare entfernt und auch Geruchsbildung vermieden werden. Generell gilt: Je länger das Hundefell, desto länger sollten die Borsten der Bürste sein. Wenn Ihr Hund ein Unterfell hat, wechselt er dieses zweimal im Jahr. Durch intensiveres Kämmen mit einer speziellen Bürste helfen Sie dem Hund, das Unterfell loszuwerden. Das ist wichtig, um Verfilzungen und Hitzestau zu vermeiden. Um einen gepflegten Zustand Ihres Hundes sicherzustellen, können Besuche beim Hundefriseur sinnvoll sein. Je nach Rasse ist die Pflege unterschiedlich intensiv. Das Fell mancher Rassen wie z. B. dem Terrier sollte regelmässig, ca. alle drei bis vier Monate, getrimmt werden. Das liegt daran, dass bei diesen Hunden durch gezielte Zucht der natürliche Fellwechsel nicht mehr stattfindet. Einige Rassen dürfen wiederum auf keinen Fall geschoren werden, z. B. Hunde mit Unterfell wie - der Husky oder Kurzhaarrassen wie der Labrador. Das Fell dient zum Schutz der Haut, unter anderem vor der Sonne und zur Temperaturregulation.

Auch wenn Sie hoffentlich Glück haben und den Tierarzt nur zu den Routine-Untersuchungen und Impfungen aufsuchen müssen: Es fällt viel leichter, wenn der Welpe den Tierarztbesuch positiv verknüpft und freudig in die Praxis hereinstürmt. Hierzu können Sie gerne beim Tierarzt einen Termin vereinbaren, bei dem das Praxisteam Ihrem Welpen mit viel Geduld, Freude und Leckerlis den Spass am Tierarzt, der Hundewaage und gar dem Behandlungstisch beibringen wird. So wird er die Praxis und das Team positiv verknüpfen und später weniger oder gar keinen negativen Stress haben. Erfahrungsgemäss ist es keine grosse Kunst, die Hunde positiv auf die Praxis zu konditionieren. Es braucht nur anfangs etwas Engagement von Ihnen und dem Praxisteam – das dieses meist von Herzen gerne einbringt. Daheim gewöhnen Sie den Welpen idealerweise schon früh und spielerisch ganz - ohne Druck daran, sich ins Maul und in die Ohren schauen zu lassen. Ganz kurz, ohne Zwang, am besten mitten ins Spiel eingebaut und sofort wieder «entlassen» und weiterspielen, wenn er toll mitgemacht hat.

kuscheln mit dem welpen ist wichtig

Gemeinsames Kuscheln stärkt die aufkeimende Beziehung zwischen Welpe und Halter.

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Impfen – der Grundstein für eine gute Gesundheit

Das Thema Impfung ist uns ein grosses Anliegen. Denn Impfungen sind entscheidend für die Gesundheitsprophylaxe unserer geliebten Vier-beiner. Wir arbeiten hier ganz nach dem Motto «So viel wie nötig, so wenig wie möglich». Grundsätzlich empfehlen wir in jedem Fall die Durchführung einer sauberen Grundimmunisierung (genauere Erklärung weiter unten) der in der Schweiz empfohlenen Impfungen. Für die Planung der möglichen Auffrischungsimpfungen nehmen wir uns in unserer ausführlichen Impfsprechstunde gerne Zeit. Aufgrund des individuellen Gesundheitszustands und Lebensstils Ihres Hundes legen wir das passende Impfschema fest. Hierzu gehört bei Interesse auch die Besprechung bezüglich der Bestimmung der Abwehrkörper im Blut (Impftiter-Bestimmung). Als Basis unserer Impfempfehlungen stützen wir uns auf die aktuellen Empfehlungen der Schweizer Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) und die Leitlinien der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA).

Welche Impfungen gibt es für den Hund?

Übersicht über die empfohlenen Impfungen für Hunde in der Schweiz:

  • Staupe (engl. Distemper, «D» auf dem Impfkleber)
  • Hepatitis contagiosa canis («H» auf dem Impfkleber)
  • Parvovirose («P» auf dem Impfkleber)
  • Zwingerhusten (Parainfluenzavirus, «Pi» auf dem Impfkleber)
  • Leptospirose («Lepto6» auf dem Impfkleber)

Diese Krankheiten stellen in der Schweiz eine reale Gefahr für Hunde dar und werden als positive Folge des Impfens viel weniger häufig gesehen.

Idealerweise werden beim jungen Welpen drei Impfungen verabreicht. Und zwar im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen. Abgeschlossen wird die Grundimmunisierung mit der Auffrischung beim Junghund im Alter von sechs bis zwölf Monaten.

Warum werden drei Impfungen beim Welpen empfohlen?

Erste Impfung mit acht Wochen: Je nach Impf-status des Muttertiers kommt der Welpe mit einer mehr oder weniger hohen Anzahl an Antikörpern (maternale Antikörper) zur Welt, die er von der Mutter während der Trächtigkeit bekommen hat. Diese schützen ihn in den ersten Lebenswochen. Diese maternalen Antikörper fangen jedoch ab - Tag 1 nach der Geburt recht schnell an abzusinken. Schon ungefähr in der achten Lebenswoche, je nach Individuum etwas früher oder später, unterschreiten diese maternalen Antikörper eine genügende Schutzfunktion. Ab diesem Zeitpunkt ist der Welpe also nicht mehr ideal geschützt und wir wollen das Immunsystem des Welpen stärken.

Zweite Impfung mit zwölf Wochen

Damit die Impfung über einen längeren Zeitraum wirkt, -ist eine zweite Impfung nach zwei bis vier Wochen nötig.

Dritte Impfung nach 16 Wochen

Leider beeinflussen die wenigen noch vorhandenen maternalen Antikörper den Schutz der ersten zwei Impfungen negativ. Somit erreichen die Impfungen mit acht und zwölf Wochen nicht die volle Schutzfunktion und Wirkdauer. Daher ist eine nochmalige Verstärkung des Schutzes dann sinnvoll, wenn sicher keine oder nur noch wenige maternale Antikörper die Impfwirkung vermindern. Dies ist mit ca. 16 Wochen der Fall.

Abschluss der Grundimmunisierung

Wie schon erwähnt, ist die Grundimmunisierung erst mit sechs bis zwölf Monaten abgeschlossen. In diesem Alter wird die Impfung nochmals aufgefrischt (geboostert), damit die volle Wirkdauer erreicht werden kann.

Wiederholungsimpfungen und empfohlenes Intervall

Staupe, Hepatitis und Parvovirose: Diverse Studien haben gezeigt, dass nach sauberer Grundimmunisierung der Impfschutz bei Staupe, Hepatitis und Parvovirose mindestens drei Jahre anhält. Leider ist die effektive Dauer des Impfschutzes sehr vom Individuum abhängig. Um das Risiko eines ungenügenden Impfschutzes zu vermeiden, wird daher bei diesen drei Impfkomponenten grundsätzlich empfohlen, alle drei Jahre zu impfen.

Alternativ gibt es bei diesen drei Komponenten mittlerweile die Möglichkeit der Impftiter-Bestimmung. Die Idee dabei ist, mit einem Bluttest festzustellen, ob eine Auffrischungsimpfung beim einzelnen Tier schon nötig ist. Jedoch gibt es dabei gewisse Einschränkungen, die zu beachten sind:

  • Erstens gibt es bei diesen noch sehr neuen Tests grosse qualitative Unterschiede
  • Zweitens ist kein Bluttest zu 100 Prozent verlässlich.

Trotzdem kann diese Möglichkeit grundsätzlich genutzt werden.

Parainfluenza und Leptospirose

Bei diesen zwei Erregern verhält es sich mit dem Impfschutz etwas anders. Hier hält der Schutz in vielen Fällen maximal ein Jahr. Leider kann bei Parainfluenza und Leptospirose nicht von der Höhe des Antikörpertiters auf die noch vorhandene Schutzfunktion geschlossen werden. Ein Impftiter macht hier also keinen Sinn. Daher wird bei diesen Komponenten grundsätzlich eine jährliche Auffrischung empfohlen. Da bei der Leptospirose sogar nur von einem optimalen Impfschutz von sechs Monaten ausgegangen wird, wird dringend empfohlen, die Impfung -im Frühling zu machen. So hat der Hund einen optimalen Titer zu dem Zeitpunkt, an dem die Ansteckungsgefahr am grössten ist.

Was ist grundsätzlich bei Impfungen zu beachten?

Eine Impfung sollte nur bei einem gesunden Tier angewendet werden. Deshalb gehört eine gründliche klinische Untersuchung vor jeder Impf-injektion dazu. Hierbei können Anzeichen für ein zugrundeliegendes medizinisches Problem frühzeitig erkannt werden.

Bei chronisch kranken oder immunsupprimierten Tieren sollte vor jeder Impfung eine gründliche Risiko-Nutzen-Abwägung durchgeführt werden. Welche Nebenwirkungen können nach einer Impfung auftreten? Nach einer Impfung kann es an der Injektionsstelle vorübergehend zu leichten Schmerzen, einer Rötung und/oder einer kleinen Schwellung kommen. Zudem kann das Tier in den ersten ein bis zwei Tagen etwas müder sein als gewohnt. Dies sind alles harmlose Symptome, die schnell wieder verschwinden. Schlimmere Nebenwirkungen, wie zum Beispiel allergische Reaktionen, kommen deutlich seltener vor. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein Tierarzt konsultiert werden. Bei den von uns empfohlenen Impfungen zeigen diverse Studien und jahrelange Erfahrung, dass der Nutzen der Impfung viel grösser ist als das Risiko von schweren Nebenwirkungen.

Gegen welche Krankheiten impfen wir genau?

Staupe (canine distemper)
  • Erreger: Virus (Staupe Virus)
  • Alter: Hunde jeden Alters
  • Ansteckung: v. a. ungeimpfte/immunsupprimierte Tiere zwischen drei und sechs Monaten, hoch-ansteckend, über direkten Kontakt (z. B. mit Fuchs)
  • Symptome: akuter Durchfall, starkes Erbrechen, Lungenentzündung, Atemprobleme, schwere Augenprobleme, Niesen, Husten, neurologische Probleme
  • Prognose: vorsichtig bis schlecht, je nach betroffenen Organen
Hepatitis contagiosa canis (HCC)
  • Erreger: Virus (canines Adenovirus-1)
  • Alter: Hunde jeden Alters
  • Ansteckung: über Nasen-Rachen-Raum (oronasal)
  • Symptome: akute Leberentzündung, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Durst, gelbe Schleimhäute, Augentrübungen, Blutungen, Flüssigkeits-ansammlungen
  • Prognose: vorsichtig bis schlecht
Parvovirose (Hundeseuche)
  • Erreger: Virus (Parvovirus)
  • Alter: Hunde jeden Alters, v. a. Welpen zwischen sechs Wochen bis sechs Monate
  • Ansteckung: hochansteckend, über Nasen- Rachen-Raum (oronasal)
  • Symptome: (blutiger) Durchfall, Erbrechen, schlechter Allgemeinzustand, Fieber
  • Prognose: vorsichtig bis schlecht
Parainfluenza (Zwingerhusten)
  • Erreger: Virus (Parainfluenza Virus)
  • Alter: Hunde jeden Alters
  • Ansteckung: hochansteckend, Tröpfcheninfektion oder über die Luft
  • Symptome: plötzlicher, starker Husten bei gutem Allgemeinzustand; bei kompliziertem Verlauf Lungenentzündung möglich
  • Prognose: vorsichtig bis schlecht
  • Bemerkung: Impfung schützt hier nicht vor der Krankheit, sondern vor einem schweren Verlauf (Lungenentzündung). Zusammen mit anderen Viren und Bakterien beteiligt am sogenannten Zwingerhusten-Komplex (= infektiöse Tracheobronchtitis).
Leptospirose
  • Erreger: Bakterium (Leptospiren)
  • Alter: Hunde jeden Alters
  • Ansteckung: über die Haut oder Schleimhäute, durch Kontakt mit infiziertem Urin (direkt, Wasser, Gras etc.), v. a. im Sommer und Herbst, wenn es feucht und warm ist
  • Symptome: Nieren- und Leberversagen, Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, grosser Durst, viel Urin, gelbe Schleimhäute, Blutungen
  • Prognose: vorsichtig
  • Bemerkung: Stehende Gewässer sollten im Sommer gemieden werden. Die Impfung hält zwischen sechs bis zwölf Monate. Gilt als Zoonose (geht auf den Menschen über).

Risiko von Impfungen

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Impfungen immer sicherer werden und sie massgeblich zur Eindämmung vieler Infektionskrankheiten beigetragen haben. In seltenen Fällen muss jedoch mit Nebenwirkungen gerechnet werden (siehe weiter oben). Es gilt immer das Pro und Contra abzuwägen: Potenzielle Impf-Nebenwirkungen müssen schweren, meist tödlichen Infektionskrankheiten gegenübergestellt werden. Nur hoch ansteckende und schlimme Infektionskrankheiten werden geimpft. Der Irrglaube, dass Tierärzte Impfungen wegen eines wirtschaftlichen Vorteils empfehlen, ist nicht korrekt, die Tierärzteschaft würde deutlich mehr an erkrankten Tieren verdienen. Stattdessen setzen moderne Tierarzt-praxen mehr auf Prophylaxe und Gesunderhaltung, da dies viel zielführender für eine gesunde und glückliche Hundepopulation ist. Ganz unter dem Motto: «TIERISCH GESUND – EIN LEBEN LANG».

Kastration

Ob man seinen Hund kastrieren lassen soll oder nicht, gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. Auch mit welcher Methode man den Hund kastrieren lässt, und wann genau der richtige Zeitpunkt dafür ist, wird unterschiedlich gehandhabt. Dies hat einen Grund: Es gibt keine Standardempfehlung hierfür. Man muss zum Beispiel die Rasse, das Gewicht des Hundes, sein Wesen, sein späteres Einsatzziel (Familienhund, Rettungshund, Polizeihund, Suchhund etc.), den Pubertätseintritt und noch einiges mehr beachten. Deshalb ist - hier das individuelle Gespräch mit Ihrem Tierarzt des Vertrauens genau das Richtige.