Hunderasse Berger de Brie (Briard) Portrait

Berger de Brie (Briard)

FCI anerkannt: Hüte- und Treibhunde (mit Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe

Herden führen, schützen und bewachen (Herdengebrauchshund)

Herkunft

Frankreich. Der Ursprung des Berger de Brie geht auf die Hof- und Bauernhunde zurück. Lange war er unter der Bezeichnung «Chiens de Berger français de Plaine» (Französischer Niederland Schäferhund) bekannt.
1809 wurde der Berger de Brie erstmals konkret von Abbé Rozier beschrieben. Danach hatte der Hund kleine, aufrechtstehende Ohren, und das meist schwarze Haar war am ganzen Körper lang und rau wie Ziegenhaar. Es wird vermutet, dass Barbet und Picard an der Entstehung des
Briard beteiligt waren. An der ersten französischen Hundeausstellung 1863 beschrieben die Richter den Briard als dem Barbet ähnlich, als einen Hund mit Bart und Schnauz. Offiziell existiert der Briard seit seiner Reinzucht ab 1896. Ein erster Standard wurde 1897 veröffentlicht. Der Briard hatte damals noch von Natur aus aufrechtstehende Ohren. War dies nicht der Fall, wurden sie ihm kupiert.

Berger de Brie (Briard) Hunderassenportrait FCI anerkannt

Arbeitsweise

Der Briard hat die Fähigkeit, Herden zu führen und sie auch zu bewachen. Er war ein Schäferhund, der die Schafherden auch gegen Wölfe verteidigen konnte. In beiden Weltkriegen diente er bei der Armee als Melde-, Patrouillen- und Sanitätshund.

Aussehen

Mit 56 bis 68 cm Widerristhöhe ist der Briard ein mittelgrosser bis grosser, rustikaler Hund. Er wirkt lebhaft und aufgeweckt, dabei ist er geschmeidig, muskulös und gut proportioniert. Sein Kopf soll kräftig und lang, von Fell umgeben sein. Der Briard trägt Kinn- und Schnauzbart, beim Oberkopf ist der Stopp ausgeprägt. Seine Augen sind oval, ziemlich gross und von dunkler Farbe. Bei blauen Hunden sind hellere Augen zulässig sowie auch eine blaue oder bläuliche Nasenfarbe. Bei den anderen Farben wie Schwarz, Fauve, Fauve mit Schwarz überdeckt (wenig oder mittel) oft mit Maske, oder Grau, muss die Nase schwarz sein. Das mindestens 7 cm lange Haarkleid zeigt sich in einer ziegenartigen Struktur, ist trocken, geschmeidig und lang mit wenig Unterwolle. Die Ohren sind hoch angesetzt, nicht anliegend. Seine Rute trägt der Briard tief.

Charakter

Der Briard sollte ein ausgeglichenes Wesen haben, ruhig und furchtlos sein. Er ist temperamentvoll, wachsam, ergreift Initiative und weiss sich durchzusetzen.

Gesundheit

Mögliche Probleme: Hüftgelenks­dysplasie (HD), ektopische Ureteren (Harnleiter, der nicht an der richtigen Stelle mündet), CNSB (Kongenitale stationäre Nachtblindheit), MDR1-Gendefekt (Medikamentenunver­träglichkeit), Maligne Hyperthermie (pharmakogenetische Krankheit ­
der Skelettmuskulatur), Progressive Retinaatrophie (PRA)

Spezielles

Eine Besonderheit beim Briard sind die doppelten Afterkrallen an den Hinterläufen. Diese Afterkrallen ­bestehen aus klar getrennten Zehen mit Kralle, die ziemlich nahe am Fuss angesetzt sind.
Erste Beschreibungen des Briard ­geben straff aufgerichtete Ohren an. Aus der Literatur geht nicht hervor, ­­ab wann der Briard mit Hängeohren gezüchtet wurde, die man ihm allerdings kupierte. Nach Standard sind heute Ohren, die «natürlich aufrecht getragen» werden, disqualifizierende Fehler.