Nova Scotia Duck Tolling Retriever

FCI Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde (mit Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe

Durch spielerische Bewegungen Wasserwild anlocken, damit es der Jäger schiessen kann, die toten oder angeschossenen Vögel aus dem Wasser apportieren.

Herkunft

Neuschottland, Ostküste Kanadas. Aus einheimischen, rotbraunen Indianerhunden, Cockerspaniel, Setter und Collie entstanden die Toller. So die eine Theorie. Die andere sagt, dass eine Wavy-coated-Retriever-Hündin aus Neufundland mit einem Vorläufer des Labrador Retrievers verpaart wurde und später noch Cockerspaniel, Irish Setter und Shetland Sheepdogs dazu kamen.

Arbeitsweise

Entlang des Strandes rennt, springt und spielt der Toller (tolling), unterstützt von seinem Jäger im Versteck. Er wirft ihm kleine Stöcke oder Bälle zu. Manchmal verschwindet der Hund aus der Sicht und erscheint dann sehr schnell wieder im Blickfeld der Entenschar, die ihn uneingeschränkt beobachten kann. Die Enten werden durch ihre Neugier am Geschehen in Reichweite der Flinte gelockt. Nach dem Schuss wird der tote oder angeschossene Vogel aus dem Wasser apportiert.

Aussehen

Der mit einer Widerristhöhe von 45 bis 51 Zentimeter kleinste Retriever hat ein rotes oder orangefarbenes, wasserabweisendes, mittellanges, doppeltes, glattes Haarkleid, mit kleinen weissen Farbmarkierungen z. B. an Rutenspitze, Pfoten, Brust und Kopf (Blesse). Nase, Lefzen und Augenränder sollen fleischfarben sein oder schwarz.

Charakter

Als starker Schwimmer ist der typische Toller ein verlässlicher Apportierer. Auch zu Land ist er jederzeit bereit, schwungvoll zu agieren. Er soll in hohem Masse Flinkheit, Wachsamkeit und Entschlossenheit vereinen. Ausgeprägt sind Apportiersinn und Spieltrieb.

Gesundheit

Mögliche Probleme: ED, HD, PRA, CEA, grauer Star, Retinadysplasie, grüner Star, Distichiasis, SRMA (Steril-eitrige Meningitis-Arteriitis), IMPA (Immunbedingte Polyarthritis), SLE (Systemischer Lupus Erythematosus), ADD (Addison-Krankheit), Epilepsie.

Spezielles

Die Arbeitsweise beschrieb der Schweizer Kynologe und Sachbuchautor Dr. h. c. Hans Räber so, dass die Arbeit der Toller in ihrer Heimat darin besteht, bellend entlang der Flüsse und Seeufer hin- und herzurennen, um so die Enten aus dem Wasser aufzuscheuchen, damit der Jäger zum Schuss kommt. Wegen starker Inzuchtprobleme entstand ein Einkreuzprojekt für den Toller (Stern-TV, 2010).