Deutsche Dogge

FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde (ohne Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe

Hetzen und Halten von Beutetieren, bewachen, begleiten.

Herkunft

Deutschland. Die Germanen jagten schon Bären und Wildschweine mit doggenartigen Hunden. Durch Windhundblut wurden sie schnell und wendig. Unter «Dogge» verstand man allgemein einen grossen, starken Hund, der keiner bestimmten Rasse angehören musste. Es gab dänische Doggen, Ulmer Doggen und englische Doggen, wobei alle drei Schläge im gleichen Wurf vorkommen konnten. Erstmals wurde der Name «Deutsche Dogge» 1876 an einer Hundeausstellung in Hamburg verwendet. Dort wurden 24 dänische und 45 Ulmer Doggen gezeigt. Von all den «Dänen» kam aber kein einziger aus Dänemark, sie waren alle in Deutschland gezüchtet worden. 1888 war der «Deutsche Doggenclub» als erster kynologischer Rasseklub Deutschlands gegründet worden. Zu Beginn der Doggenzucht war man in Sachen Farbentrennung weit liberaler als heute. In erster Linie zählten Gebäude und Typ. Erste private Doggenzüchterin der Schweiz war Frau Rosalie Siegmund aus Basel.

Arbeitsweise

Der alte Bullenbeisser (Hütehund) und die Hatz- und Saurüden (Jagdhunde) jagten, hetzten und hielten das wehrhafte Wild fest, bis der Halter kam und das Tier tötete. Junghunde trugen Barchent-Jacken, mit fester Leinwand ausgefüttert, damit sie von einem angreifenden Keiler nicht verletzt wurden. Nach 1880 verschwanden die Hatzen. Die Doggen wurden zum Statussymbol der Reichen. Als «Kammerhund» oder «Leibhund» beschützten und begleiteten sie.

Aussehen

In ihrer edlen Gesamterscheinung durch den grossen, kräftigen und wohlgefügten Körperbau, vereinigt die Deutsche Dogge Stolz, Kraft und Eleganz. Durch eine wohlproportionierte Linienführung und mit ihrem ausdrucksvollen Kopf wirkt sie edel. Bei einer Widerristhöhe von 72 bis 90 cm gilt die Deutsche Dogge als eine der grössten Hunderassen. Attraktiv präsentiert sie sich mit kurzem Fell in den Farben Gelb und Gestromt, Gefleckt und Schwarz sowie Blau.

Charakter

Typvoll gilt die Deutsche Dogge als freundlich, liebevoll und anhänglich gegenüber ihren Besitzern, eher zurückhaltend gegenüber Fremden. Mit einer hohen Reizschwelle ist sie selbstsicher und unerschrocken.

Gesundheit

Mögliche Probleme: HD, ED, Magendrehung, dilatative Kardiomyopathie (DCM), Bindehautentzündung, Knochenkrebs.

Spezielles

Leider liegt die Lebenserwartung im Durchschnitt bei nur 7 Jahren. Dem Trend zu (ungesunden) Übertreibungen wie z. B. Doggen mit loser Haut, hängenden Augenlidern und übertriebenen Lefzen wird von seriösen Züchtern entgegengewirkt. Mit gezielten Kreuzungen der Farbschläge bemüht man sich, die genetische Vielfalt zu erhöhen, welche die individuelle Fitness und die Lebensdauer verbessern soll. Die Schweiz trägt die Vorreiterrolle betreffend Sanierungszucht (www.deutscher-doggen-club.ch, Petra Blaser).