Bullmastiff

Ursprüngliche Aufgabe

Wachen, beim Stellen von Wilddieben helfen.

Herkunft

Grossbritannien. 1791 wird in der ­«Naturgeschichte» von G. L. Buffon erstmals ein Hund erwähnt, den man «schweren Bulldog» nannte, und der aus einer Kreuzung zwischen Mastiff und Bulldogge hervorgegangen sei. Von einem Kampf zwischen Bullmastiffs und Löwen wird 1871 berichtet. Ende des 19. Jahrhunderts findet ­sich der Bullmastiff hauptsächlich in Händen von Jagdaufsehern. Durch die Belegung von Wilddiebstahl mit der Todesstrafe wurde die Situation der Wildhüter gefährlich. Sie setzten zum Stellen der Wilderer u.a. Irish Wolfhounds ein, die durch ihren ausgeprägten Jagdtrieb den Wilddieb häufig ­zerrissen, und er damit für eine breitenwirksame öffentliche Hinrichtung nicht mehr zur Verfügung stand. ­Daher brauchte man einen grossen, kräftigen Hund, der leise, furchtlos und kontrolliert vorging. Gebrauchskreuzungen ergaben sogenannte Game-Keepers Night Dogs = Wild­hüter-Nachthunde. Diese Hunde bil­deten die Urahnen des heutigen Bullmastiffs. Durch spätere Einkreuzung des Bloodhound konnte die Fährtengängigkeit noch erheblich verbessert werden. Der Bullmastiff bewachte ­ausserdem grosse Landgüter, insbe­sondere vor Viehdieben. 1924 wurde der Bullmastiff durch den English Kennel Club anerkannt.

Arbeitsweise

Der Bullmastiff sollte den Wilddieb aufspüren und ihn zu Boden werfen können, ohne ihn jedoch ernsthaft zu verletzen. Der Hund sollte auch seinen Herrn jederzeit vor allfälligen Angriffen schützen.

Aussehen

Mit einer Widerristhöhe von 61 bis 69 Zentimeter und einem Gewicht ­von 41 bis 59 Kilogramm soll der Bull­mastiff im Erscheinungsbild kraftvoll, symmetrisch sein und grosse Stärke zeigen, ohne dabei schwerfällig zu wirken. Der Kopf ist von allen Seiten her gross und quadratisch. Leichte Stirnfalten sind sichtbar, wenn sein Interesse geweckt wird. Diese Falten sind in Ruhestellung nicht sichtbar. Die Nase ist breit, mit gut geöffneten Nasen­löchern. Der schwarze Fang wird zu den dunklen Augen hin heller, dunkle Augenumrandungen unterstreichen den Ausdruck. Das kurze, harte, ­wetterbeständige Haarkleid darf in ­jeglicher Schattierung von gestromt, rehbraun oder rot in makelloser,
klarer Farbe getragen werden.

Charakter

Der Bullmastiff soll kraftvoll, aus­dauernd, aktiv und verlässlich sein. Er wird als sehr lebhaft, wachsam und treu beschrieben.

Gesundheit

Mögliche Probleme: ED, HD, Degenerative Myelopathie, Canine multifokale Retinopathie, Progressive Retina­atrophie, Hyperurikosurie, Maligne Hyperthermie

Spezielles

Übermässige Faltenbildung kann zu Entzündungen der Hautfalten führen. Wie andere grosse Rassen braucht auch der Bullmastiff eine längere Zeitspanne, bis er als ausgereift und erwachsen gilt. Bullmastiffs haben eine sehr hohe Reizschwelle. Durch seine beein­druckende Erscheinung muss der Bullmastiff selten wirklich aktiv werden, um seine Familie und sein Territorium zu verteidigen.