Leonberger

FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde (ohne Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe

Aussehen wie ein Löwe.

Herkunft

Deutschland, Leonberg. Gemäss Legende wollte Stadtrat Heinrich Essig einen löwenähnlichen Hund schaffen, der optisch dem Wappen der Stadt entsprach. Das ursprüngliche Zuchtziel war, dass der Hund gross, massig, schön und eindrucksvoll sein möge. Heinrich Essig verpaarte eine schwarz-weisse Landseer-Hündin mit einem langhaarigen Bernhardiner-Rüden. Er züchtete mit selbst aus der Schweiz geholten braun-weissen Bernhardinern weiter und kreuzte grosse Pyrenäenberghunde mit ein, welche die damals sehr beliebte silbergraue Schattierung einbrachten.
1846 wurden die ersten Hunde geboren, die «Leonberger» genannt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts war der Leonberger ein beliebter Hund hoher Beamter und des Adels, normales Volk konnte sich diesen Hund nicht leisten. Nach den beiden Weltkriegen verschwand der Leonberger fast von der Bildfläche. Den Grundstock für die Weiterzucht bildeten nur wenige Tiere.

Arbeitsweise

Beeindrucken durch Grösse und Schönheit. Leonberger galten als Allrounder-Rasse, die sowohl als Hof-, Schutz-, Hüte- und Wachhunde eingesetzt wurden. Sie fungierten auch weit ausserhalb der Grenzen als Status­symbol.

Aussehen

Der Leonberger ist ein sehr grosser, kräftiger, muskulöser und doch eleganter Hund. Die Widerristhöhe liegt bei 65 bis 80 cm, bei einem durchschnitt­lichen Gewicht von 45 bis 70 Kilogramm. Das mittelweich bis derbe Haar soll reichlich lang, anliegend und mit guter Unterwolle in löwengelb, rot, rotbraun, auch sandfarben und alle Kombinationen zwischen ihnen, jeweils mit schwarzer Maske erscheinen. Der Nasenschwamm sowie die Lefzen sind schwarz. Hellbraun bis möglichst dunkelbraun ist die Augenfarbe definiert.

Charakter

Leonberger gelten als «sanfte Riesen». Ihre selbstbewusste Ruhe bei durchaus lebhaftem Temperament hat ihnen die Bezeichnung eingebracht. In der Zucht wird auf Selbstsicherheit, souveräne Gelassenheit, mittleres Temperament, Unterordnungsbereitschaft, gute Lern- und Merkfähigkeit sowie auf Lärmunempfindlichkeit gesetzt.

Gesundheit

Mögliche Probleme: HD, ED, Poly­neuropathie, Entropium, Ektropium, Knochenkrebs.

Spezielles

Seit 2010 besteht ein Gentest für LPN1 (Leonberger-Polyneuropathie), seit 2014 einer für LPN2 an der Vetsuisse Bern. Leider liegt die durchschnittliche Lebenserwartung nur bei acht bis zehn Jahren. Der Leonberger wird heute als «Familienhund» empfohlen. In den Ausgangsrassen sind aber Hunde mit An­lagen zu ausgeprägtem Territorialverhalten und Misstrauen gegenüber Fremden vertreten. Die Vorliebe für Wasser ist vom Landseer eingebracht worden.